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Was ist der Unterschied zwischen einem Prozessziel und einer Spezifikationsgrenze?

Was ist der Unterschied zwischen einem Prozessziel und einer Spezifikationsgrenze?

In der Welt des Qualitätsmanagements und insbesondere im Rahmen von Six Sigma gibt es zwei entscheidende Begriffe, die für die Prozessoptimierung von großer Bedeutung sind: das Prozessziel und die Spezifikationsgrenze. Beide spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, die Leistung eines Prozesses zu verstehen und sicherzustellen, dass die erzeugten Ergebnisse den Anforderungen entsprechen.



Zu sehen ist eine Normalverteilung welche Untergrenze und Obergrenze einer Spezifikation zeigt
Spezifikation

Was ist ein Prozessziel?

Das Prozessziel (auch Prozessmittelwert genannt) ist der angestrebte Wert, den ein Prozess erreichen soll. Es ist der ideale Zustand oder Wert, den ein Unternehmen für ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung festlegt. Das Prozessziel wird in der Regel durch eine sorgfältige Analyse der Kundenanforderungen, der Produktfunktionalität und der Betriebsanforderungen bestimmt.

Ein Beispiel: In der Automobilproduktion könnte das Prozessziel die exakte Länge einer bestimmten Achse sein, die benötigt wird, damit das Fahrzeug sicher und effizient fährt. Das Ziel ist es, dass jede Achse genau diese Länge aufweist, um Abweichungen und Fehler zu vermeiden.

Was sind Spezifikationsgrenzen?

Spezifikationsgrenzen sind die tolerierten Abweichungen vom Prozessziel. Es gibt zwei Arten von Spezifikationsgrenzen:

  • Obere Spezifikationsgrenze (USL): Der höchste Wert, den ein Produkt oder eine Dienstleistung erreichen kann, bevor es als fehlerhaft angesehen wird.

  • Untere Spezifikationsgrenze (LSL): Der niedrigste akzeptable Wert, bevor ein Produkt oder eine Dienstleistung die Anforderungen nicht mehr erfüllt.

Spezifikationsgrenzen werden basierend auf Kundenanforderungen, Sicherheitsstandards und technischen Anforderungen definiert. Ein Produkt, das innerhalb dieser Grenzen liegt, wird als konform angesehen, während alles außerhalb als nicht konform oder fehlerhaft gilt.

Der Unterschied zwischen Prozessziel und Spezifikationsgrenze

Der Hauptunterschied zwischen dem Prozessziel und den Spezifikationsgrenzen liegt darin, dass das Prozessziel den optimalen Wert darstellt, während die Spezifikationsgrenzen die akzeptablen Schwankungen um diesen Wert herum definieren. Es ist wichtig, dass Prozesse nicht nur in der Lage sind, den Zielwert zu treffen, sondern auch innerhalb der Spezifikationsgrenzen zu bleiben.

Beispiel: Wenn das Ziel für die Länge einer Achse 100 mm beträgt, könnte die obere Spezifikationsgrenze bei 101 mm und die untere bei 99 mm liegen. Alles, was innerhalb dieses Bereichs produziert wird, ist akzeptabel, aber die beste Qualität wird erreicht, wenn die Achse genau 100 mm lang ist.

Warum sind diese Begriffe in Six Sigma wichtig?

In Six Sigma wird der Erfolg eines Prozesses daran gemessen, wie gut er das Prozessziel erreicht, ohne dabei die Spezifikationsgrenzen zu überschreiten. Durch statistische Analysen und kontinuierliche Prozessüberwachung zielt Six Sigma darauf ab, Prozesse so zu optimieren, dass die Varianz minimiert und der Ausschuss reduziert wird. Dies führt zu höherer Qualität und mehr Kundenzufriedenheit.

Fazit

Das Verständnis des Unterschieds zwischen einem Prozessziel und den Spezifikationsgrenzen ist unerlässlich, um die Qualität eines Prozesses effektiv zu steuern. Während das Ziel die Ideallinie ist, geben die Spezifikationsgrenzen den Raum für akzeptable Schwankungen an. Nur durch ständige Überwachung und Optimierung können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Prozesse nicht nur innerhalb der Spezifikationsgrenzen liegen, sondern auch das Ziel so genau wie möglich treffen.

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