Was ist ein Fishbone Diagramm und wie wird es in der Analyse-Phase im Six Sigma verwendet?
Das Fishbone Diagramm (auch bekannt als Ishikawa-Diagramm oder Ursache-Wirkungs-Diagramm) ist ein wesentliches Werkzeug in der Six Sigma-Methodik, das besonders in der Analyse-Phase eines Projekts zum Einsatz kommt. Es dient dazu, die potenziellen Ursachen eines Problems strukturiert zu identifizieren, darzustellen und zu analysieren. Sein Name rührt von seiner Form her, die an das Skelett eines Fisches erinnert – mit einer zentralen Achse (der „Wirbelsäule“), von der mehrere „Knochen“ abzweigen, die die verschiedenen Einflussfaktoren darstellen.
Aufbau eines Six Sigma Fishbone Diagramm
Im Zentrum des Diagramms steht das zu untersuchende Problem oder der Fehler, der gelöst werden soll. Von diesem Punkt aus verlaufen die sogenannten Hauptursachen-Kategorien, die je nach Analyse variieren können. Typischerweise werden in der Fertigungsindustrie die „6M“ verwendet:
Menschen (People)
Maschinen (Machines)
Materialien (Materials)
Methoden (Methods)
Umwelt (Environment)
Messung (Measurement)
Für jede Kategorie werden dann spezifische mögliche Ursachen aufgelistet. Dieser Prozess ermöglicht es, sämtliche möglichen Ursachen für ein Problem systematisch zu erfassen, ohne voreilig Schlüsse zu ziehen. Dabei können sowohl direkte als auch indirekte Einflüsse berücksichtigt werden.
Einsatz in der Analyse-Phase
In der Analyse-Phase eines Six Sigma-Projekts, welche den dritten Schritt des DMAIC-Zyklus (Define, Measure, Analyze, Improve, Control) darstellt, wird das Fishbone Diagramm genutzt, um Hypothesen für die Ursachen des Problems aufzustellen. Hierbei wird das Team in einem Brainstorming-Prozess alle möglichen Ursachen sammeln und im Diagramm strukturieren.
Das Fishbone Diagram hilft insbesondere dabei:
Ursachen systematisch darzustellen: Durch die visuelle Aufbereitung lassen sich Zusammenhänge leicht erkennen.
Komplexität zu reduzieren: Es zerlegt das Problem in handhabbare Einzelteile.
Untersuchungsfokus zu schärfen: Das Diagramm hilft dabei, die wahren Ursachen eines Problems zu isolieren und sich nicht in unwichtigen Details zu verlieren.
Vorteile des Fishbone Diagramm
Übersichtlichkeit: Es bietet eine klare und strukturierte Darstellung, die leicht verständlich ist.
Teamarbeit: Durch den gemeinsamen Brainstorming-Prozess fördert es die Zusammenarbeit im Team.
Vielseitigkeit: Es ist nicht nur auf Produktionsprobleme anwendbar, sondern kann in jeder Branche eingesetzt werden, sei es im Dienstleistungssektor, Gesundheitswesen oder IT.
Fazit
Das Fishbone Diagram ist eines der mächtigsten Werkzeuge in der Analyse-Phase eines Six Sigma-Projekts. Es unterstützt Teams dabei, die Ursprünge von Problemen zu identifizieren und gezielt an Lösungen zu arbeiten. Indem es hilft, verschiedene Ursachen systematisch zu erfassen, bildet es die Grundlage für eine fundierte Ursachenanalyse und letztendlich für nachhaltige Prozessverbesserungen.
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