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Wie werden die "Critical to Quality"-Merkmale (CTQ s) im Six Sigma Projekt identifiziert?

Wie werden die "Critical to Quality"-Merkmale (CTQ s) bei Six Sigma identifiziert?

Die Identifizierung der "Critical to Quality"-Merkmale (CTQs) ist ein zentraler Bestandteil des Six Sigma-Prozesses, da diese Merkmale genau bestimmen, welche Faktoren für die Kundenzufriedenheit entscheidend sind. CTQs sind messbare Attribute eines Produkts oder einer Dienstleistung, die direkte Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Qualität durch den Kunden haben. Doch wie werden diese Merkmale systematisch identifiziert und in den Verbesserungsprozess integriert?


Zu sehen sind Personen an einem Tisch die auf Ihrem PC CTQ Critical to Quality Daten Analysieren
CTQ Bearbeitung

Was sind "Critical to Quality"-Merkmale (CTQ s)?

Bevor wir uns der Identifizierung widmen, ist es wichtig zu verstehen, was CTQs sind. CTQs repräsentieren die spezifischen Kundenanforderungen, die für die Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung von entscheidender Bedeutung sind. Sie können sich auf Eigenschaften wie Leistung, Zuverlässigkeit, Langlebigkeit, Sicherheit oder Ästhetik beziehen – je nachdem, was für den Kunden von zentraler Bedeutung ist.


Schritte zur Identifizierung von CTQs

  1. Kundenbedürfnisse erfassen (Voice of the Customer - VOC): Der erste Schritt bei der Identifizierung von CTQs ist es, die Stimme des Kunden (VOC) zu erfassen. Dies geschieht durch verschiedene Methoden wie Kundenumfragen, Interviews, Fokusgruppen oder die Analyse von Kundenbeschwerden und -feedback. Das Ziel ist es, die wichtigsten Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden an das Produkt oder die Dienstleistung zu verstehen.

  2. Kundenanforderungen in CTQs umwandeln: Nachdem die Kundenbedürfnisse erfasst wurden, müssen diese Anforderungen in spezifische, messbare Merkmale übersetzt werden. Dies kann mithilfe eines Kundenanforderungsbaums geschehen, bei dem die Kundenbedürfnisse in ihre zugrunde liegenden Qualitätsanforderungen zerlegt werden. Diese Anforderungen werden dann weiter verfeinert, um die spezifischen CTQs zu identifizieren.

  3. Priorisierung der CTQs: Nicht alle Kundenanforderungen haben den gleichen Einfluss auf die Wahrnehmung der Qualität. Daher ist es wichtig, die identifizierten CTQs nach ihrer Bedeutung zu priorisieren. Tools wie das Kano-Modell oder die Pareto-Analyse können dabei helfen, die kritischsten Merkmale zu identifizieren, die den größten Einfluss auf die Kundenzufriedenheit haben.

  4. Messbare Spezifikationen festlegen: Nachdem die CTQs priorisiert wurden, ist der nächste Schritt, messbare Spezifikationen zu definieren. Diese Spezifikationen geben an, wie die CTQs gemessen und überwacht werden sollen, um sicherzustellen, dass sie während des gesamten Produktionsprozesses eingehalten werden. Häufig verwendete Tools in dieser Phase sind Messsystemanalysen (MSA) und Statistische Prozesskontrolle (SPC).

  5. Kontinuierliches Feedback einholen: Die Identifizierung der CTQs ist kein einmaliger Prozess. Unternehmen sollten kontinuierlich Kundenfeedback einholen, um sicherzustellen, dass sich die CTQs im Einklang mit den sich ändernden Kundenanforderungen entwickeln. Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen der CTQs sind notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Kundenzufriedenheit langfristig sicherzustellen.


Warum sind CTQs so wichtig?

CTQs sind von entscheidender Bedeutung, weil sie die Brücke zwischen den Kundenanforderungen und den internen Prozessen eines Unternehmens schlagen. Ohne eine klare Definition der CTQs besteht die Gefahr, dass Unternehmen in Bereiche investieren, die für den Kunden nicht von Bedeutung sind. Richtig identifizierte CTQs ermöglichen es Unternehmen, ihre Ressourcen gezielt einzusetzen und die Qualität so zu gestalten, dass sie den Kundenerwartungen optimal entspricht.


Fazit:

Die Identifizierung der "Critical to Quality"-Merkmale ist ein systematischer Prozess, der darauf abzielt, die Kundenbedürfnisse in messbare und umsetzbare Qualitätsmerkmale zu übersetzen. Durch den Einsatz von Tools wie VOC, Kundenanforderungsbäumen und dem Kano-Modell können Unternehmen sicherstellen, dass sie ihre Prozesse auf die Faktoren ausrichten, die für den Kunden wirklich zählen.

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