Wie wird die "Analyse"-Phase in einem Six Sigma-Projekt durchgeführt?
- herdt-eduard
- 19. Okt. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Wie wird die "Analyse"-Phase in einem Six Sigma-Projekt durchgeführt?

Die Analyse-Phase eines Six Sigma-Projekts ist der Schlüssel zur Identifizierung der wahren Ursachen für Prozessprobleme. Diese Phase ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Probleme nicht nur oberflächlich behandelt, sondern tiefgehend und nachhaltig gelöst werden. Doch wie genau wird die Analyse-Phase erfolgreich durchgeführt? Schauen wir uns das im Detail an.
1. Daten sammeln und strukturieren
Bevor die Analyse beginnen kann, müssen die während der Measure-Phase gesammelten Daten korrekt strukturiert und aufbereitet werden. Die Analyse-Phase stützt sich stark auf statistische Methoden, daher ist es wichtig, dass die Daten vollständig und exakt vorliegen. Hier kommen oft Tools wie Pareto-Diagramme, Histogramme und Streudiagramme zum Einsatz, um die Verteilung und die Streuung der Daten zu verstehen.
2. Ursachen identifizieren
Das Hauptziel der Analyse-Phase ist die Identifikation der Ursachen (Root Causes) für Abweichungen und Probleme im Prozess. Hier wird das Fishbone Diagramm (Ishikawa Diagramm) häufig verwendet, um die verschiedenen möglichen Einflussfaktoren auf das Problem zu analysieren. Dieses Diagramm hilft, die Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu visualisieren, indem es Faktoren wie Mensch, Maschine, Methode, Material und Umgebung berücksichtigt.
Ein weiteres wichtiges Tool in dieser Phase ist die Regressionsanalyse, die hilft, Beziehungen zwischen verschiedenen Variablen zu erkennen und zu quantifizieren. Dadurch können Korrelationen aufgedeckt werden, die für das Problem verantwortlich sein könnten.
3. Hypothesen testen
Nachdem potenzielle Ursachen identifiziert wurden, werden Hypothesen aufgestellt und getestet. Dies erfolgt in der Regel durch Hypothesentests, bei denen Daten verwendet werden, um zu überprüfen, ob eine bestimmte Ursache tatsächlich den beobachteten Effekt hervorruft. Hierbei spielen statistische Tests wie der t-Test oder Chi-Quadrat-Test eine große Rolle. Diese Tests helfen dabei, die wahrscheinlichste Ursache zu ermitteln und statistisch zu untermauern.
4. Ursachen priorisieren
Die Analyse-Phase endet mit der Priorisierung der Ursachen. Durch die Verwendung von Pareto-Analysen lässt sich feststellen, welche Ursachen den größten Einfluss auf das Problem haben. In den meisten Fällen gelten 20% der Ursachen als verantwortlich für 80% der Probleme (Pareto-Prinzip). Diese identifizierten Hauptursachen werden in den nächsten Phasen des Projekts, insbesondere in der Improve-Phase, adressiert.
Fazit
Die Analyse-Phase eines Six Sigma-Projekts legt die Basis für eine erfolgreiche Problemlösung. Durch eine systematische und datenbasierte Herangehensweise werden die wahren Ursachen der Prozessprobleme identifiziert und priorisiert. Tools wie das Fishbone-Diagramm, Hypothesentests und die Pareto-Analyse sind in dieser Phase unverzichtbar. Je detaillierter und präziser die Analyse durchgeführt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die ergriffenen Maßnahmen langfristig erfolgreich sind.
Comments